Mobile Messung der Atemmuskelstärke: MIP, MEP und SNIP auch direkt am Patientenbett
Die Messung der Atemmuskelstärke spielt eine entscheidende Rolle in der Diagnose und Behandlung von Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Für Atmungstherapeuten und medizinisches Personal ist es von großer Bedeutung, genau zu wissen, wie effektiv die Atemmuskulatur eines Patienten funktioniert, um eine zielgerichtete Therapie zu entwickeln und den Therapieverlauf zu überwachen.
Dass dem Thema Atemtherapie eine wichtige Rolle zukommt, spiegelt sich auch in der aktualisierten Fassung des Disease-Management-Programm (DMP) des Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) für Asthma bronchiale wider. Eine wesentliche Änderung: Die nicht-medikamentösen Therapie-Maßnahmen wurden ergänzt durch allgemeine Krankengymnastik mit dem Schwerpunkt Atemtherapie.
Die Atemtherapie kann bei einer Vielzahl von Atemwegserkrankungen eine signifikante Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität der Patienten bewirken:
1. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Atemphysiotherapie, einschließlich Techniken wie huffen (nicht husten, sondern ähnlich wie einen Spiegel anhauchen), Sekretolyse und Atemmuskeltraining, trägt zur Verringerung der Atemnot, zur Erleichterung der Sekretmobilisierung und zur Steigerung der Belastungstoleranz bei COPD-Patienten bei.
2. Zystische Fibrose (CF): Atemphysiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von CF-Patienten. Die Anwendung von Techniken wie autogener Drainage und Atemunterstützung trägt zur Beseitigung von Schleim, Infektionsprävention und -kontrolle sowie zur Verbesserung der Lungenfunktion bei.
3. Asthma: Atemphysiotherapie kann bei Asthma-Patienten die bronchiale Hyperreagibilität reduzieren, die Atemwegsfunktion verbessern und das Management von Asthmaanfällen unterstützen.
4. Pneumonie (Lungenentzündung): Die Atemphysiotherapie spielt eine Rolle bei der Vorbeugung von Pneumonie-assoziierten Komplikationen und unterstützt den Genesungsprozess.
Während für Messungen der Atemmuskelkraft bislang meist Besuche im Lufu-Labor in der Klinik erforderlich waren, können diese jetzt bequem im Sprechzimmer oder direkt am Bett des Patienten im Krankenhaus oder in der Reha-Einrichtung durchgeführt werden. Mit mobil einsetzbaren Geräten können Atmungstherapeuten, Ärzte und medizinisches Personal nun die Atemmuskelstärke ihrer Patienten bequem und präzise messen und zuverlässig bewerten – und das mobil und flexibel. Die mobile Messung ermöglicht auch für außerklinische Beatmungsdienstleister eine einfache und kontinuierliche Therapieüberwachung sowie eine frühzeitige Erkennung von Verschlechterungen. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine personalisierte und effektive Therapie, die letztendlich zu einer verbesserten Lebensqualität der Patienten führt.
Die Vorteile der mobilen Atemmuskelstärke-Messung:
1. Annehmlichkeit für den Patienten: Die Möglichkeit, die Atemmuskelstärke direkt am Bett des Patienten zu messen, verringert den Zeitaufwand und die Unannehmlichkeiten für die Patienten. Dies kann zu einer höheren Patientenzufriedenheit und verbesserten Therapieergebnissen führen.
2. Zeit- und Personalersparnis: In der Klinik muss der Patient nicht erst in das Lungenfuktionslabor zur Lufu gebracht werden. Die Messung kann direkt am Patienten-Bett durchgeführt werden (Bedside Messung). Dies bedeutet Zeit- und Personalersparnis für das Krankenhaus.
3. Langzeitüberwachung: Durch die kontinuierliche Messung der Atemmuskelstärke können Atmungstherapeuten und Ärzte den Therapieverlauf über längere Zeiträume hinweg einfach verfolgen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
4. Früherkennung von Verschlechterungen: Durch regelmäßige Messungen können frühzeitig Veränderungen der Atemmuskelstärke erkannt werden, was es ermöglicht, rechtzeitig angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um eine Verschlechterung zu verhindern.
Perfekt auf die Anforderungen von Atmungstherapeuten und medizinischem Personal abgestimmt, bietet das Pneumotrac RMS von Vitalograph hervorragende Diagnose- und Monitoring-Möglichkeiten. Das Gerät zur Messung der Atemmuskelstärke ist mobil einsetzbar und erleichtert somit die Arbeit des Atmungstherapeuten oder medizinischen Personals in der (Reha-)Klinik.
Mehr Infos:
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- Empfehlung der Deutschen Atemwegsliga zur Messung der Atemmuskelfunktion: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0034-1365283.pdf
- Gemeinsamer Bundesausschuss, Pressemitteilung vom 20.07.2023: G-BA aktualisiert DMP Asthma bronchiale. https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/1122/