Asthma bei Kindern: Die 5 besten Tipps für den Urlaub
Je nach Urlaubsziel kann sich der Gesundheitszustand eines an Asthma erkrankten Kindes ändern: In manchen Regionen ist es sehr warm und die Luftfeuchtigkeit mitunter höher oder niedriger als zuhause. Diese neuen Wetterbedingungen beeinflussen auch die Atmung. Eltern, die bei ihrem Kind auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten für die Urlaubsplanung einiges beachten. Die besten Tipps. 1. Am Meer und in den Bergen fühlen sich Asthmatiker meistens wohl Nach Erfahrung des Deutsche Allergie- und Asthmabundes (DAAB), fühlen sich viele Kinder mit Asthma am Meer und im Gebirge wohl. Das liegt daran, dass es am Meer und in den Bergen geringen bis gar keinen Pollenflug gibt. Im Gebirge liegen außerdem keine bis minimale Allergenbelastungen von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben vor. Ab einer Höhe von rund 1.500 Metern werden Hausstaubmilben sogar gar nicht mehr angetroffen. Jedoch muss man im Hochgebirge beachten: Je höher der Urlaubsort, desto sauerstoffarmer die Luft. Pauschale Reise-Empfehlungen seien aber schwierig, da jedes an Asthma erkrankte Kind natürlich andere Lungen habe, betont der DAAB. Da jeder Patient „sein“ Asthma habe, stelle er auch unterschiedliche Anforderungen an Luft-Trockenheit oder -Feuchte, an Höhenlage, Luftströmung, Temperatur, Staubfreiheit und Sonnenscheindauer. Bei der Vielzahl von Faktoren, die das Klima bestimmen, könne es „kein generell günstiges Klima geben, in dem jeder Asthmatiker befreit aufatmet.“ 2. Im Flugzeug alle Medikamente ins Handgepäck Wer per Flugzeug in den Urlaub reist, sollte vorher mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten, rät der DAAB. Denn in der Kabine herrscht durch die Klimaanlage sehr trockene Luft, was mitunter bei einem Asthmakranken Kind Probleme verursachen kann. Dauer- und Notfallmedikamente gehören daher bei einer Flugreise auf jeden Fall in das Handgepäck – für den Fall, dass man sie in der Kabine doch mal braucht oder man bei der Landung feststellen muss, dass der Koffer verloren ging. Generell ist es sinnvoll, sich die Wirkstoffe und ihre Dosierung in einem Notizbuch zu vermerken, falls die Medikamente am Urlaubsort verloren gehen. 3. Lungenfunktions-Werte des Kindes regelmäßig überprüfen Mit dem Peak-Flow-Meter, einem kleinen medizinischen Gerät (die gesetzlichen Krankenkassen zahlen!) kann der maximale Atemstoß, der sogenannte – Peak Expiratory Flow – kurz PEF (peak flow, engl.: Spitzendurchfluss) gemessen werden – also wie stark man maximal ausatmen kann. Die Werte werden in Milliliter (ml) erfasst und können in ein Peak-Flow-Protokoll eingetragen werden. Mit dem Peak-Flow-Meter kann der PEF-Wert des Kindes täglich im Urlaub überprüft werden. „Ein Peak-Flow-Meter ist vor allem bei einem sehr ausgeprägten Asthma im Urlaub empfehlenswert“, rät der DAAB. Es ermöglicht eine durchgehende Kontrolle und gibt den Eltern mehr Sicherheit. Die Peak-Flow-Messung ersetzt zwar keine vollständige Lungenfunktionsmessung dennoch hat das kleine Gerät viele Vorteile – gerade im Urlaub. Das Peak-Flow-Meter kann leicht auf Reisen mitgenommen werden und kommt auch problemlos durch jede Sicherheitskontrolle am Flughafen. Es sollte jedoch – wie die Medikamente – auch im Handgepäck mitgeführt werden. 4. Schon im Vorfeld den persönlichen Bestwert ermitteln Um den Peak-Flow-Meter optimal im Urlaub einsetzen zu können, sollte im Vorfeld beim Arzt der persönliche Bestwert der Lungenfunktion ermittelt werden. Denn der Bestwert ist individuell unterschiedlich und wird für jedes Kind wird vom Arzt festgelegt. So können sich die Eltern bei der regelmäßigen Überprüfung auch im Urlaub daran orientieren. Die erste Messung mit dem Peak-Flow-Meter sollte ohnehin unter Anleitung eines Arztes oder ausgebildeten Praxismitarbeiters erfolgen, bei dem die Eltern und das Kind den richtigen Umgang mit dem Gerät erlernen. 5. Lungenfacharzt am Urlaubsort suchen Für Kinder mit schwerem Asthma ist es sinnvoll, einen Therapieplan mitzuführen, was im Notfall zu tun ist. Darüber hinaus kann es Sicherheit bieten, vorab einen Lungenfacharzt am Reiseziel ausfindig zu machen, an den sich die Eltern im Notfall wenden können. Auch die nächstgelegene pneumologische Kinderklinik kann schon im Vorfeld ermittelt werden.